In Rom den touristischen Highlights aus dem Weg gehen? Vergiss es! Keine Chance, das ist absolut unmöglich. Die gesamte Stadt ist so mit Sehenswürdigkeiten vollgeballert, dass man sich schon in die falsche Stadt verlaufen haben muss, um an einem Tag nicht mindestens an zehn berühmten Gebäuden, Brunnen oder Plätzen vorbei gelaufen zu sein.
Dementsprechend viele Touristenhorden laufen natürlich auch durch die Straßen der Stadt. Trotzdem lohnt sich ein Trip, die Stadt ist nämlich eigentlich ziemlich lässig. Wir haben vor kurzem mal hinter die Kulissen geschaut und waren ein langes Wochenende unterwegs in der Hauptstadt Italiens.
Ob man es mag oder nicht: Die Menschenmassen, die den hochgehaltenen Regenschirmen hinterherstapfen, gehören einfach dazu. Aber es gibt auch eine andere Seite der Stadt. Wir haben diverse Ecken entdeckt, in denen die Touristen zumindest nicht gleich in Horden auftreten.
Ganz klares Fazit: Rom lohnt sich. Wenn du noch nicht da warst, solltest du bald mal hin. Rom ist vor allem für ein langes Wochenende im Frühling oder Herbst perfekt! Dann ist es noch relativ warm, aber die Sonne knallt nicht ganz so erbarmungslos vom Himmel wie im Juli oder August.
Wichtig ist dabei, in welcher Gegend du dir die Unterkunft aussuchst. Ich empfehle grundsätzlich zwei Ecken: Entweder in der Umgebung von Trastevere oder in und um Monti, nicht weit vom Kolloseum.
Hier ist man zumindest ein kleines bisschen abseits der Massen, kann abends noch gut etwas trinken gehen, hat viele nette Bars und Läden in der Umgebung und ist trotzdem ziemlich zentral.
10:00 – Ankunft in der Unterkunft
In Trastevere gibt es viele kleine Gasthäuser und Hotels, in denen man für 50 Euro die Nacht ein Zimmer finden kann. Dort ist vor allem am Wochenende und abends viel los. Hier gehen viele Römer aus, treffen sich zum Essen gehen und trinken Bierra und Vino in den Bars. Eine gute Ecke, um sich eine Unterkunft zu suchen. Gemütlich und noch recht zentral.
Monti ist ein wenig ruhiger, aber auch ein wenig hipper. Die Gegend ist meiner Meinung nach eine der schönsten Ecken Roms, hier hängen die coolen Kids ab, man sitzt abends bei einem Bier am Brunnen, es gibt viele spannende, kleine Shops und nette Bars. Auch eine gut geeignete Gegend, um sich eine Unterkunft zu suchen. Wer eine Unterkunft mit Designansprüchen sucht, wird hier am ehesten fündig.
Ich empfehle dir als Unterkunft die Casa all ombra de colloseo. Sie liegt direkt in der Via della Madonna dei Monti. Die Unterkunft wird von einer Architektin vermietet. Im Erdgeschoss befindet sich ein mindestens genau so schön gestaltetes Café, welches von ihrem Vater Domenico betrieben wird.
In Domanicos Café La Casetta bleiben wir dann nämlich auch direkt mal zum Frühstück: Nach einem Café Latte und einem Baguette mit Parmaschinken kann der Tag beginnen.
11:00 Uhr – Spanische Treppe und Shopping
Wir ziehen los durch das Stadtzentrum Roms. In Rom gilt eigentlich: Der Weg ist das Ziel. Überall gibt es etwas zu entdecken. Das erste Ziel ist die spanische Treppe, in deren Umgebung sich auch die meisten Shops befinden. In der Umgebung der spanischen Treppe befindet sich auch die Fontana di Trevi. Einfach durch die Straßen streunen.
13:00 – Pantheon und Campo de Fiori
Es geht weiter am Pantheon vorbei Richtung Campo de Fiori. Das Pantheon kann man kostenlos besichtigen und es lohnt sich, mal reinzuschauen. Besonders das Architektenherz schlägt hier höher, denn die Römer wussten bereits, wie man eine Betonkuppel herstellt – das Pantheon ist der Beweis.
Der Campo de Fiori ist ein belebter Platz nicht weit vom Pantheon gelegen. Hier kann man sich an den Brunnen setzen, die Leute beobachten und sich im Anschluss bei Fileta di Bacala als Mittagssnack einen frittierten Fisch gönnen. Der kostet nur 4,50 Euro, schmeckt extrem gut (was meist auch die lange Schlange beweist) und ist ausreichend, um bis zum Abend satt zu bleiben.
14:00 Ara Pacis Museum
Im Ara Pacis Museum findet man den „Altar des Friedens des Augustus“ aus dem Jahre 13 v. Christus. Er wurde (wie der Name vermuten lässt) dem Kaiser Augustus gewidmet. Interessant ist aber vor allem das Gebäude selbst, welches vom Architekten Richard Meier geplant wurde und eines der wenigen modernen Gebäude in der Innenstadt Roms darstellt. Oder sogar das Einzige?
Von hier kannst du dich nun langsam auf den Weg Richtung Kolosseum / Monti machen und dich dabei in den berühmten Links-Links-Rechts-Rechts Kombinationen vorarbeiten.
16:00 – Café Latte
Trinke dir einen Café Latte in einer der zahlreichen verschrömmelten Cafébars Roms. Am besten nimmst du die, die keine Außensitzplätze haben. Hier geht es vor allem um den Kaffee. Ganz ehrlich, der Kaffee in einer normalen Kaffeebude schmeckt hier besser als beim Superbarista in Berlin-Mitte. Der Café Latte und der Espresso haben mich umgehauen und du solltest ihn mal selbst testen.
18:00 – Monti
Die Gegend um die Madonna dei Monti (von den Römern nur „Monti“ genannt) ist ohne Zweifel die hippste Ecke Roms. In der Umgebung tummeln sich Fashion Shops und nette Cafés. Nachts machen dann die Bars auf, oder die Menschen sitzen einfach draußen auf der Fontana di Piazza della Madonna dei Monti direkt am Brunnen. Bier oder Vino kannst du dir im Kiosk holen. Wenn du zwei Nächte im Rom bist, dann heb dir Trastevere vielleicht für die zweite Nacht auf, und bleibe einfach hier in Monti und mische dich unters römische Volk.
Falls du in der empfohlenen Unterkunft wohnst, dann liegt Monti eh direkt vor deinen Füßen. Solltest du aber morgen schon weg sein, lohnt es sich, noch nach Trastevere weiterzuziehen.
21:00 – Trastevere
Am besten läufst du zu Fuß über die Brücken zur Isola Triberina (einer kleinen Insel im Tevere) nach Trastevere hinein. Dort kann man sich abends in einer der vielen Bars gut einer Flasche Vino widmen. Auch hier gibt es ein paar schöne Klamottenstores und kleine Boutiquen. Ein Carhartt Store befindet sich etwas versteckt in einer der kleinen Gassen. In der nächsten Straße liegt ein kleines Möbelgeschäft. Die Gegend lädt zum Streunen ein. Aber wie gesagt: Eigentlich sind wir hier, um zu essen und ein paar Vinos zu trinken.
Gut gefallen hat uns in Trastevere das Ombre Rosse am Piazza di Sant’Egidio, 12-13. Dort gibt auch gutes Essen und man kann hervorragend die vorbeischlendernden Leute beobachten. Etwas abseits und nicht direkt in Trastevere liegt das Cantina e Cucina in der Via del Governo Vecchio, 87. Ebenfalls ein heißer Restaurant-Tipp.
Ansonsten wurden wir aber eigentlich nirgendwo in Trastevere enttäuscht, was das Essen angeht. Hauptsache, du gehst nicht in eines der Restaurants vor Ort, die ein „Tourist Menu“ anbieten.
Es ist also in Rom recht einfach: Abends in den oben genannten Vierteln abhängen, und den Mittag und Nachmittag für Entdeckungstouren nutzen und ruhig auch mal die touristischen Highlights abklappern. Im Gegensatz zu manch anderen Städten sind die hier nämlich wirklich unglaublich beeindruckend.
Außerdem ist Rom echt eine Top-Destination, um sich so richtig durchzufuttern. Mit ein Grund, warum es sich hier lohnt, eine Food Tour durch Rom mitzumachen. Die ist nämlich ziemlich untouristisch und führt dich zu Orten, die du auf eigene Faust so nicht finden würdest.
Hi,
danke für deinen tollen und lebendigen Bericht! Aber findest du nicht, dass es viel zu schade ist, nur 25 Stunden in Rom zu verbringen? Ich war jetzt schon mind. 5x dort. Beim ersten Mal 10 Tage und selbst das war stressig… Seitdem immer nur so 1-3 Tage und dann schaue ich mir meine Lieblingsorte an. Und von denen sind hier mehrere nicht aufgezählt: der Vatikan und die Vatikanischen Museen (die Sixtina ist doch ein absolutes MUSS), die für mich schönste Kirche Roms (San Paolo fuori le mura) und Ostia (außerhalb Roms und kostet daher mehr oder weniger einen ganzen Tag). Ach und die Caracalla Thermen! Mir würden sogar noch mehr einfallen Aber egal. Ich will nicht sagen, dass deine Zusammenstellung nicht toll ist! Das ist sie nämlich Ich will damit sagen, dass sich meiner Meinung nach keiner einen Gefallen tut, weniger als drei Tage in Rom zu verbringen. Schon gar nicht beim ersten Mal! Die Stadt ist einfach zu schön und hat zu viel zu bieten. Man muss sich auf sich wirken lassen und in vollen Zügen genießen! Meinst du nicht?
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara, ich gebe dir vollkommen recht. 25 Stunden sind für Rom viel zu kurz. Aber unsere 25h Guides sollen auch gar nicht dazu anregen, alles in 25 Stunden zu machen. Wir wollen damit nur einen beispielhaften Tag vorschlagen, der nicht nur auf den Standardrouten verläuft. Die anderen Tage kann man sich sein Programm dann selbst aussuchen Zudem wollen wir Orte vorschlagen, die ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade liegen. Zumindest soweit dies möglich ist. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass dir der Artikel im Großen und Ganzen gefallen hat. Alles Liebe, Tim
Das hat er Und vor allem hat er mich inspiriert! Ich habe nämlich mal tatsächlich genau 25 Stunden in einer Großstadt verbracht: Marrakesch! Jetzt muss ich mir nur überlegen, wie ich das anders formuliere, damit du nicht denkst, ich kupfere von dir ab (vielleicht: ein Tag und eine Stunde in Marrakesch?!)…
Liebe Grüße,
Barbara
Liebes Stilnomaden-Team, ich finde euren Blog wirklich klasse, vor allem die 25 h Berichte. Hätte ich diesen vorher gelesen, hätte ich auf meinem Rom-Trip vor einem Jahr sicherlich ein, zwei Tipps übernommen. Hier findet ihr meine Berichte zu Rom auf Ferndurst: http://ferndurst.de/reisen/europa/italien/rom/ Vielleicht ist ja für den einen oder anderen noch etwas dabei
LG und weiter so!
Sina
Danke. Jetzt möchte ich nach Rom. Sofort!