Ein Gepäckstück für alle Fälle? Der Heimplanet Weekender im Test

Zugegeben: Ich habe eine Abneigung gegen Rollkoffer. Sie sind oft hässlich, machen einen irgendwie unbeweglich, rappeln auf manchen Böden laut herum und sind einfach klobig. Daher bin ich schon seit Jahren auf der Suche nach der besten Lösung für ein möglichst rollenloses Gepäckstück. Gar nicht so einfach!

Meine Anforderungen sind schnell erklärt: Das Gepäckstück muss im Flugzeug mit in die Kabine dürfen, also „Carry-On“ sein. Gleichzeitig sollte es aber größtmöglichen Platz bieten, denn häufig habe ich auch meine Kamera oder sogar einen Bildschirm dabei, wenn ich von unterwegs arbeiten möchte.

Zudem soll das Gepäckstück sowohl als Rucksack, als auch als Tasche tragbar sein, schlicht sein und vor allem ein eigenes Laptopfach besitzen. Schick ist natürlich auch nie verkehrt!

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Das sind ganz schön knackige Anforderungen, ich weiß. Erstaunlicherweise gibt es aber zunehmend auch Lösungen, die diesen Anforderungen gerecht werden. So zum Beispiel der Heimplanet Weekender, den ich in den letzten sechs Wochen ausführlich für Euch getestet habe. Ich hatte ihn unter anderem in Rom, Kopenhagen und Helsinki dabei.

Was kann das Teil?

Zuallererst: Der Name des Heimplanet Weekenders täuscht, denn er eignet sich eindeutig nicht nur fürs Wochenende. Ganz im Gegenteil, ich finde, für einen Wochenendausflug bietet er mit 45 Litern sogar viel zu viel Platz für einen Kurztrip. Für etwas längere Reisen ist er jedoch ideal. Ich habe problemlos alles unterbekommen, was ich normalerweise dabei habe.

Ich nutze zur Organisation meiner Sachen innerhalb von Koffern und Rucksäcken immer die Eagle Creek Packing Cubes, und habe neben meiner Kamera bequem sechs große Packing Cubes in die Tasche hinein bekommen. Damit kann man also auch mal mehrere Monate unterwegs sein.

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Platz ist ausreichend da. Gerade so viel Platz, dass man den Weekender auch bequem mit in die Flugzeug-Kabine nahmen kann und somit am Flughafen nicht immer stundenlang am Kofferband warten muss. Besonders gut finde ich: Der Weekender hat ein extra Laptopfach, dass man seitlich öffnen kann, und somit schnell und bequem an seinen Laptop kommt, ohne gleich in der gesamten Tasche herumwühlen zu müssen.

Rucksack, Tasche und Koffer in einem?

Insgesamt ist die Tasche als Rucksack, Messenger Bag oder rollenloser Koffer zu nutzen. Wobei man sogar Rollen anbringen kann: Der Weekender hat seitlich die Möglichkeit, ein Skateboard oder ähnliches darunter zu schnallen, und schon hat man eine Art Rollkoffer.

Für mich sind aber vor allem die Funktionen als Rucksack und als Reisetasche wichtig. Die Schulterträger kann man mit wenigen Handgriffen völlig verschwinden lassen, was sehr praktisch ist, wenn man die Tasche doch einmal am Flughafen aufgeben möchte, oder mal in einem schicken Hotel absteigen will. Man sieht dem Weekender dann überhaupt nicht mehr an, dass er auch als Rucksack nutzbar ist.

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Trotzdem habe ich den Weekender die meiste Zeit als Rucksack genutzt, weil dies einfach die bequemste Variante ist, ihn zu tragen. Zwar wird er nach spätestens 2 Stunden doch sehr schwer auf dem Rücken, aber der Weekender ist eben überhaupt nicht als Trekkingrucksack für längere Strecken geeignet.

Für mich muss das Teil nicht den ganzen Tag bequem sein, denn ich nutze ihn nicht als Daypack. Um damit bequem vom Flughafen ins Hotel zu kommen, in Boote zu klettern oder ein paar hundert Meter über Schotterposten zurückzulegen, ist er bestens geeignet. Schade ist, dass es keinen Brustgurt gibt. Das würde den Tragekomfort noch einmal sehr verbessern. So einen Gurt kann man sich aber separat für ein paar Euro dazu kaufen.

Der Heimplanet Weekender ist definitiv eher klobig auf dem Rücken. Es wirkt fast, als würde man einen kleinen Kabinentrolli auf den Rücken herum tragen. Man sollte sich mit dem Teil auf dem Rücken zum Beipiel im Bus nicht zu schnell umdrehen, sonst haut man schnell mal jemandem den Hut vom Kopf. Insgesamt sieht das Teil aber trotz der Größe noch schick aus.

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Ist er als Rucksack für digitale Nomaden geeignet?

Für mich ist der Weekender die bisher beste Lösung zum Reisen, und ich habe wirklich schon sehr viel ausprobiert. Ich komme immer schnell an meinen Laptop, kann ihn als Rucksack oder rollenlosen Koffer nutzen, und habe ausreichend Platz.

Klar, es gibt weitaus günstigere Lösungen, denn der Weekender ist mit ca. 180 Euro wirklich kein Schnäppchen. Wir werden Euch in den nächsten Wochen auch noch diverse andere Gepäckstücke vorstellen, die deutlich günstiger sind. Ich finde aber, das Geld ist hier gut angelegt.

Als direkte Konkurrenzprodukte zum Heimplanet Weekender als Gepäckstück für digitale Nomaden sehe ich die Rucksäcke von Minaal und von Tortuga, die wir dir auch noch ausführlich vorstellen werden.

Der Vorteil beim Heimplanet liegt für mich vor allem darin, dass er überhaupt nicht wie ein Rucksack aussieht, und dass er noch ein wenig mehr Platz bietet. Für manch einen ist aber sicher der Minaal oder ein klassischer Trekkingrucksack die bessere Lösung. Aber dazu bald mehr in einem gesonderten Artikel!

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Mein Fazit

Der Heimplanet Weekender ist insgesamt ein tolles Teil. Für den einen oder anderen Reisenden, der einen großen Rollkoffer gewohnt ist, mag er zu wenig Platz bieten. Für einen minimalistisch reisenden digitalen Nomaden hat er hingegen womöglich zu viel Platz und ist ein wenig zu klobig. Für mich ist er optimal und bekommt daher eine glatte Note 2. Zu einer 1 hat es nicht gereicht, weil er nach ca. 1-2 Stunden doch recht unbequem wird, zumindest wenn er voll beladen ist.

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Features:

  • Zwei Rucksackschultergurte ein zusätzlicher Schultergurt (Messenger Bag)
  • Tasche zurm Verstauen der Schultergurte
  • Gepolstertes Laptopfach
  • Kompressionssack für Schuhe oder Schmutzwäsche
  • Größe/Volumen: 55 x 40 x 20 cm (L x B x H) / 45 Liter
  • Material: Ballistic Nylon PU

Vielen Dank an Benjamin, der sich als Modell für die Fotos zur Verfügung gestellt hat.
Es handelt sich um einen unabhängigen Test und Erfahrungsbericht, für den wir in diesem Fall auch nicht unterstützt wurden.

Übrigens: Den Heimplanet Weekender gibt es auch in einem astronautischen Blau.