Nolde, Meer und Lachsschnittchen: das Louisiana Museum bei Kopenhagen

Was haben der Maler Emil Nolde, saftig belegte Lachsschnittchen und ein toller Blick über den Öresund gemeinsam? Sie alle gibts im Louisiana Museum bei Kopenhagen.

Falls du beim nächsten Besuch in Dänemark (oder Südschweden) etwas Zeit übrig hast, dann lohnt sich ein kleiner Ausflug in den Norden der Hauptstadt. Etwa 40 Kilometer von Kopenhagen entfernt liegt im Örtchen Humblebaek das Louisiana Museum für moderne Kunst. Zuhause vieler sehr bekannter Schinken der Neuzeit.

Besonders Freunden von Design und Architektur aus Skandinavien wird hier der Speichel aus den Mundwinkeln tropfen. Dabei geht es nicht allein um die Ausstellungsstücke, sondern auch um das Museum als solches.

Von der Central Station in Kopenhagen fährst du etwa 40 Minuten nach Norden, immer am Öresund entlang, bis du das kleine verschlafene Dörfchen Humblebaek erreichst. Die Fahrt allein lohnt sich schon, denn immer wieder gibt die Landschaft Blicke auf den Öresund frei. Ich empfehle dir daher, dich auf der Hinfahrt an die rechte Fensterseite zu setzen.

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Die Fahrt nach Humblebaek kostet umgerechnet ca. 10 Euro. Vom Bahnhof sind es dann noch einmal ca. 20 Minuten zu Fuß, bis du den Eingang des Museums gefunden hast. Vorbei an einem kleinen Café und diversen kleinen, typisch dänischen Holz-Reihenhäusern mit akribisch gepflegten Vorgärten. (In dem kleinen Café gibt es übrigens leckeres Eskimo-Eis.)

Es ist im Grunde nicht schwer, den Weg zum Museumseingang zu finden, denn in den seltensten Fällen bist du der einzige Reisende auf dem Weg zum Museum. Aber selbst wenn du im tiefsten Winter unterwegs bist: Der Weg ist auch noch einmal bestens ausgeschildert.

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Übrigens: Nein, das Museum hat (abgesehen vom Namen) nichts mit dem amerikanischen Bundesstaat gemeinsam. Die hier ausgestellte Kunst stammt weitestgehend aus dem 20. Jahrhundert. Erst kürzlich war das Lousiana übrigens auch Kulisse in der Arteholic Dokumentation mit Udo Kier, die demnächst ins Kino kommt.

Was mich an diesem Ort besonders begeistert hat, war die Architektur des flachgehaltenen Museums, welches durch diverse lange Gänge von Pavillon zu Pavillon führt. Ab und zu öffnet sich ein großes Fenster in die Natur, mit Blick auf den Öresund oder in den grünen Park.

Im Außenbereich gibt es einen Skulpturenpark, in welchem mir vor allem die zahlreichen Bauhausschüler, wie z.B. Max Ernst aufgefallen sind.

Die Wechselausstellung widmet sich aktuell dem Lebenswerk von Emil Nolde. Die leuchtenden Farben in seinen Bildern begeistern mich immer wieder. Soweit ich weiß, gab es zu seinen Lebzeiten noch kein LSD. Wenn man seine Bilder sieht, könnte man dies aber durchaus vermuten.

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Im Café bekommt man diverse Schnittchen mit dänischem Hühnchensalat oder dicken, saftigen Lachsstücken drauf. Zwar gibt es die auch hier nur für ebenso saftige dänische Preise, aber an die hast du dich vermutlich (oder hoffentlich) eh schon gewöhnt. Also: Kreditkarte zücken, Augen zu und durch.

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Der Museumsshop lohnt sich im Übrigen auch und ist mehr als die typische Museumsabzocke. Hier gibt es wirklich schöne Dinge zu kaufen. Eine große und gut sortierte Buchabteilung hat mich für beinahe zwei Stunden beschäftigt gehalten. Gekauft habe ich trotzdem nichts. Beschwert hat sich aber keiner.

Besonders Spaß macht das Außengelände des Museums wegen des tollen Blicks über den Öresund. Schweden ist hier so nah, dass man auch mal hinüber winken kann. Auf der anderen Seite des Öresunds liegt die schwedische Stadt Helsingborg.

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Heißer Tipp: Wenn du deine Badehose oder deinen Bikini einpackst, kannst du hier auch zwischendurch mal zur Abkühlung ins Wasser springen (vorausgesetzt du kommt im Juli oder August). Der Steg, von welchem man ans Wasser kommt, liegt zwar nicht mehr innerhalb des Museumsgeländes, ist aber durch einen Ausgang im Museumspark leicht zu erreichen.

Da man aber nur vorne wieder hinein kommt, solltest du das Schwimmen ggf. ans Ende deiner Museumstour legen. Oder du hast so viel Glück wie wir, und bekommst das Wasser gleich ordentlich von oben ab. Man, hat’s da geschüttet…

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Für mich ein perfekter Tagesausflug, wenn man eine längere Zeit in Kopenhagen oder Malmö verbringt. Nicht nur das Museum ist top, sondern auch alles drumherum, von der Architektur über die Location bis zur Essensversorgung.

Ein letzter Tipp: Wenn du nicht gleich in Badehose anreist, dann pack zumindest den Regenschirm ein. Das Wetter wechselt hier mal eben Ruckzuck und der Weg vom Museum zum Bahnhof ist im Regen nicht so schön. Und: Das Eskimo-Eis von Hansens für den Rückweg nicht vergessen!

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Ein Kommentar zu “Nolde, Meer und Lachsschnittchen: das Louisiana Museum bei Kopenhagen”

  1. sabine Jakobs

    Ich liebe dieses Museum! Wunderbar beschrieben. Nur,… die Schnittchen sind echte Smørrebrøds.