25h in Barcelona – Die Schönheit am Mittelmeer

Okay, ich gebe es zu: Ich habe mich verliebt. In die spanische Schönheit namens Barcelona. Bei ihrem Anblick bekomme ich Herzklopfen. Die engen Gassen mit ihren alten Gebäuden und verzierten Balkonen. Die gemütlichen Plätze und die gotische Architektur.

Habe ich etwas vergessen? Ach ja, die kleinen Designerläden und die liebevoll eingerichteten Cafés. Die Hauswände voller Streetart und die kleinen Galerien. Die besten Tapas und der spanische Rotwein. Und das Meer und die Wellen und der warme Sand… Aber bevor ich noch weiter ins Schwärmen gerate: Überzeug dich einfach selbst von ihrer Schönheit!

Nicht umsonst ist Barcelona eine der kulturellen Metropole Europas. Doch wenn du kaum Zeit in der katalanischen Hauptstadt hast, solltest du den Tag nicht damit verbringen, dich in die unendliche Warteschlange vor der Sagrada Família einzureihen. Außer du wolltest schon immer mal wissen, wie viele Touristen auf einen Quadratmeter Gehweg passen. Die touristischen Attraktionen verschieben wir auf´s nächste Mal. Heute geht es in die schönen kleinen Ecken der Stadt. Und natürlich an den Strand, das Mittelmeer liegt schließlich genau vor der Haustüre.

10:00 – Raus aus den Federn

Es ist Zeit, dich aus dem gemütlichen Bett in den schicken Zimmern der Casa Gracia oder des Generator Hostel zu schälen. Von Dorm bis Luxus-Suite ist hier für jedes Budget etwas dabei. Auch wenn die moderne Einrichtung, die gemütlichen Sessel und das kostenlose W-Lan der beiden Hotels noch so zum Verweilen einladen: Ein Blick von der Terrasse sollte dich überzeugen, dich schnurstracks in die Straßen von Barcelona zu begeben. Ich finde, Städte sollte man erlaufen, um sie ein wenig besser kennenzulernen. Zieh ein Paar gemütliche Schuhe an und auf geht´s.

10:30 – Frühstück bei Mama

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber morgens lautet mein einziger Wunsch: Kaffee! Ein Hoch auf die Lage unserer Hostels, denn wir starten in Gracia, dem Szeneviertel nördlich des Zentrums. Dieses eher ruhige Wohnviertel gehört für mich zu den schönsten Stadtteilen und eignet sich perfekt für einen entspannten Start in den Tag. Den heißersehnten Kaffee bekommst du in Mama’s Café in der Calle Torrijos. Bei gutem Wetter solltest du dir einen Tisch im kleinen Hinterhof sichern. Zum Frühstück gibt es von selbstgemachten Sandwiches, Pfannkuchen bis zu einem einfachen Croissant alles, was das Herz begehrt. Bei Mama schmeckt es einfach doch am besten.

Mein Tipp für Gracia: Einfach loslaufen. An jeder Ecke gibt es geschmückte Straßen und tolle Streetart zu entdecken. Außerdem laden die vielen gemütlichen Plätze dazu ein, ein wenig die Morgensonne zu genießen und die Menschen zu beobachten, wie zum Beispiel auf der Plaza Virreina.

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12:00 – Auf ins Barrio Gótico

Von der U-Bahn-Station Fontana geht es mit der Linie 3 bis Liceu. Die Wartezeit am Bahnsteig wird hier übrigens sekundengenau runtergezählt. Und ich dachte immer, wir Deutschen wären das Volk der peniblen Pünktlichkeit? Am Ausgang der U-Bahn landest du genau auf der Ramblas, Barcelonas berühmter Flaniermeile. Aber bevor die ersten Portraitzeichner oder Straßenhändler dich belagern, solltest du schnell in die Carrer de Ferran abbiegen.

Willkommen im Barrio Gótico, dem ältesten Stadtviertel Barcelonas. Ich empfehle dir eine clevere Links-links-rechts-rechts-Kombination (oder andersherum): Einfach in die nächste Straße, die dir gefällt, abbiegen und dich dann in Schlangenlinien um die Carrer de Ferran bewegen. Hier gibt es unzählige enge, verwinkelte Gassen mit wunderschöner Architektur zu entdecken.

Die engen Gassen des Barrio Gótico

Ich liebe solche Straßen, in denen aus offenen Fenstern Musik dröhnt, man vor lauter Wäscheleinen kaum den Himmel sieht und sich die Balkonpflanzen langsam aber sicher ihren Weg durch die Geländer bahnen. Wenn du bei deinem Slalom auf Plätze mit vielen Touristen stößt, gibt es dort ganz sicher eine alte gotische Kirche zu bewundern, zum Beispiel die berühmte Catedral. Falls du den Massen nur schnell entkommen willst, einfach in die nächste Gasse verschwinden und wieder die Ruhe genießen.

Nach der Plaza St. Jaume ändert sich die Szenerie langsam, denn du bist auf dem Weg in das wunderschöne Viertel El Born. Hier wimmelt es nur so von kleinen Designerläden, Modegeschäften lokaler Labels, Galerien und mehr. Du solltest unbedingt die Calle Dagueria bis runter zur Plaza Tragniers entlangschlendern und bei Ndorfina und ihren Nachbarläden vorbeischauen.

14:00 – Fundstücke, Fotografie und Flohmarkt-Chic

Für’s Mittagessen verrate dir einen meiner Lieblings-Orte. Bieg von der Calle Princesa links in die Allada Vermell ab. Eingenistet neben einem Arkadengang liegt an der nächsten Ecke das Café Espai Mescladis. Ich würde am liebsten sofort ihre selbstgezimmerten Regale plündern. Hier ist Barcelonas schönster Flohmarkt-Schnickschnack an einem Ort vereint worden.

Bunte Cricketschläger neben Emaille-Kannen, alte Wecker neben bemalten Metalldosen… damit kriegt man mein Designerherz einfach. In den Arkaden gibt es zusätzlich eine Open-Air-Ausstellung mit Portraits von Immigranten und ihren Geschichten. Denn hinter dem Café steckt ein soziales Projekt, dass sich dem interkulturellen Austausch und der Integration widmet. Ach ja: Leckeres Essen gibt es hier übrigens auch!

Das Café Espai Mescladis eingenistet zwischen Arkadenbögen

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Wo wir gerade bei Flohmarkt-Chic sind: Nach dem Essen solltest du einen Blick in die Galería Maxó werfen. Von außen wirkt sie gar nicht so spektakulär, aber der erste Eindruck täuscht. Das Herzstück ist das Atelier von Maxó Rennella im hinteren Teil der Galerie. Hier sind all die Dinge, die er in seinen Werken verarbeitet, fein säuberlich sortiert in Einmachgläsern an die Decke geschraubt oder auf unzähligen Regalbrettern verstaut.

Spielzeug-Autos, Briefmarken, Spraydosen, Analog-Kameras und vieles mehr reihen sich auf kleinstem Raum aneinander. Das nenne ich mal gut organisiert. Als ich dort war, hat seine Assistentin mir sogar erlaubt, mir das Ganze aus der Nähe anzuschauen. Also wenn du ganz freundlich fragst…

15:30 – Siesta mit Meerblick

Nach dem Stadtspaziergang darf es jetzt etwas entspannter zugehen, schließlich gibt es hier Siesta. Und wo geht das in Barcelona besser als am Meer. Ich finde ja prinzipiell alle Städte großartig, in denen man die Nähe zum Wasser genießen kann. Aber mit der U-Bahn mal eben ans Mittelmeer fahren? Das ist schwer zu toppen, oder?

Herzlich Willkommen in La Barceloneta

Am Triumphbogen nimmst du die U-Bahn Linie 1 bis Urquinaona und dann die Linie 4 bis Barceloneta. Von der Station geht es in das gleichnamige Viertel La Barceloneta. Keine Sorge, die Straßen sehen aus wie mit dem Lineal gezogen. Du kannst den Strand schon von weitem sehen und stehst ein paar Minuten später mit den Füßen im Sand.

Was du hier machen kannst? Leih dir ein Longboard und erober die Strandpromenade. Ansonsten kannst du dich mit den Katalanen beim Krafttraining in ihren Open-Air-Fitnessstudios messen. Oder dich ins kalte Nass stürzen. Oder einfach den Ausblick genießen. Mehr muss ich wohl nicht sagen.

18:30 – Raus aus den Flipflops, rein ins Abend-Outfit

Tja, ich bin der Typ Reisende, die ab morgens nicht mehr im Hotel zu finden ist und erst nachts müde und glücklich zurückkommt. Soll heißen, ich würde nahtlos ins Abendprogramm übergehen. Dafür stand ich schon öfters mit Flipflops in Bars und habe mich leicht underdressed gefühlt. Oder nachts gefroren, weil ich tagsüber natürlich keine Jacke mitgenommen habe. Zum Glück bin ich lernfähig. Also ab ins Hostel, umziehen, schick machen und dich vielleicht doch kurz in die gemütlichen Sessel des Hostels kuscheln.

20:30 – Born to be alive

Bist du bereit für´s Dinner? Dann auf zur U-Bahn-Station Diagonal und mit der Linie 3 bis Passeig de Gracia und danach mit der Linie 4 bis Jaume I. Es geht zurück nach El Born. Die gute Nachricht: Du musst dich nicht für ein Restaurant entscheiden, denn es gibt Tapas! Einfach ein Glas Wein und ein paar Snacks bestellen, dann zum nächsten Ort weiterziehen und das Ganze wiederholen.

Starten kannst du zum Beispiel in einer typischen Tapasbar wie dem El Xampanyet mit seinen bunten Fliesen – beliebt unter Locals und berühmt für seinen Cava. Und das Bormuth mit seiner modern-rustikalen Einrichtung auf der Carrer Rec darf auf deiner Tour auf keinen Fall fehlen. Probier den Ziegenkäse mit Mandeln und die in Honig frittierten Auberginen – unfassbar gut.

Fast neben dem Bormuth findest du mit der Bar Juanra Falces auch den perfekten Ort für einen stilvollen Abschluss des Tages. Die Bar gilt als eine der besten Cocktail-Bars Barcelonas, denn die Menschen hinter der Theke im 50er-Jahre-Stil verstehen ihr Handwerk. Eine Getränkekarte wirst du hier vergeblich suchen, vertrau einfach ihren Empfehlungen. Mich hat der Gin Tonic definitiv überzeugt, mein Abendprogramm hier ausklingen zu lassen.

Was sind eure Lieblings-Orte in Barcelona? Wo müssen wir unbedingt entlangstreunern? Lasst es uns wissen!

 

 

Wohnen

  • Casa Gracia
  • Generator Hostel

Frühstück oder Kaffee

  • Mamas Café
  • Espai Mescladis

Herumstreunen in der Stadt

  • In Gracia, das ruhige und gemütliche Wohnviertel nördlich des Zentrums. Auf der Plaza Virreina kann man gemütlich sitzen und entspannen
  • In El Born, durch die kleinen Designerläden, die vielen Tapasbars oder auf einen guten Drink
  • Am Meer in Barceloneta (Metro: Barceloneta) – wo kann man schonmal mit der U-Bahn zum Strand fahren?

Galerien und Shopping

  • Ndorfina
  • Galería Maxó

Nachtleben und gute Drinks

  • Bar Juanra Falces
  • Barrio El Born

5 Kommentare zu “25h in Barcelona – Die Schönheit am Mittelmeer”

  1. Barcelona ist einfach wunderschön! Mein Besuch ist jetzt schon ein paar Jahre her, aber ich habe die bunten Bilder dieser Stadt immer noch vor Augen! Besonders Gaudi macht Gaudi – mit seinen Gebäuden und dem Park!

    Wird vielleicht langsam Zeit für eine Rückkehr ;)

    Gruß Hendrik

  2. Ich fand das Viertel El Raval ziemlich genial: coole Graffitis, enge verschlungene Gassen und zwischendrin kleine, grüne Plätze zum Abhängen und Kaffee trinken.

  3. Mich hat Barcelona auch sehr positiv überrascht. Bunkers del Carmen würde ich noch ergänzen als „Geheimtipp“ für eine super Aussicht, die weitgehend tourifrei genossen werden kann =)